Einige wussten es schon immer, für viele tritt es nun immer klarer zutage: Klumpenrisiken in Aktientiteln zu halten, die äußerst vielversprechend wirken, kann sich schnell zu einem Performance-Albtraum entwickeln. Noch lecken sich viele Privatinvestoren und Fondsmanager die Wirecard-Wunden, da stellt sich schon der nächste Eklat ein. Basierend auf Analysen eines bekannten Short-Sellers verabschiedete sich der Kurs der Grenke AG ins dunkle Nirwana. Er stürzte sogar tiefer als im März nach dem schnellsten und stärksten Crash der Geschichte. Milliardenschwere Fonds verloren über Nacht (oder über zwei Nächte) 1–2 % ihres Fondsvermögens. Und dies in Zeiten, in denen um jede Nachkommastelle-Performance gegenüber den Wettbewerbern und der Benchmark (Marktvergleichsindex) gerungen wird. Unabhängig von der Tatsache, dass es dringend einer Diskussion bedarf, ob Investoren, die auf fallende Kurse eines Aktienwertes gesetzt haben, Analysen auf den Markt werfen dürfen, die genau diesen Kurssturz verursachen (oder umgekehrt), ist dies wiederum ein Beweis dafür, dass Investitionsstrategien, die auf der angeblichen speziellen Kompetenz der Einzelaktienauswahl beruhen, der Vergangenheit angehören. Vor Jahrzehnten benötigten Standardwerte wie Bayer oder BASF Monate, um zweistellige Kursgewinne an den Börsen zu erreichen. Heute genügt eine Ad-hoc-Meldung, um zweistellige Kursverluste oder -gewinne auszulösen. Dabei kann man wochenlang Aktienwerte analysieren, Bilanzen lesen und sogar mit Unternehmensvertretern sprechen, aus irgendeiner Ecke kommt eine Meldung, die dies alles zunichte macht.
Im Fall Grenke besteht Hoffnung, dass das Unternehmen die Vorwürfe größtenteils entkräften kann, aber der Weg zu altem Vertrauen und alten Kurshöhen ist lang und schwer.
Die Technologiebranche machte es in den letzten Monaten vor, welche Gewinne durch Einzelwetten zu generieren sind. Allein mit den größten „Tera Caps“ waren trotz deren exorbitanter Bewertungen 50 % und mehr Kursgewinne seit Jahresanfang möglich. Man musste aber schon auf das richtige Pferd setzen. Dies impliziert eine Nähe zum Glücksspiel, die eine langfristig ausgerichtete Aktienanlage innerhalb einer wohldurchdachten Strategie definitiv nicht hat.
Die Anlagestrategen von E.G verfolgen seit längerem Ansätze mit stark diversifizierten Investmentstrategien. Diese beinhalten börsennotierte Indexfonds (ETFs), die innerhalb einer weltweiten Asset Allocation die verschiedenen Ländermärkte als Basisinvestments günstig abdecken helfen. Verstärkt wird dies durch jeweils aktive Fonds, die anhand stringenter und nachvollziehbarer Kriterien agieren und das Länderinvestment komplettieren. Garniert wird diese Strategie durch Themenfonds, die zukünftig relevante und nachhaltige Themen, wie beispielsweise Demografie, Biotechnologie, Urbanisierung oder effiziente Energien abdecken. Dieser Block macht bereits knapp 25 % aus, mit wachsender Tendenz. Über alle eingesetzten Fondsprodukte gerechnet wird in der Summe in dieser Anlagestrategie in über 5000 Werte investiert, die indirekt gehalten werden. Ein Generalvorwurf, der gegen diese Art Strategie erhoben wird, lautet meist, dass sie zu langweilig sei, da keine allzu häufigen Transaktionen stattfinden. Dies jedoch führt zu einer geringeren Kostenbelastung, da die alte Börsenregel „Hin und Her macht Taschen leer“ auch in heutigen Zeiten Geltung hat. Der Vorteil dabei ist, dass die Anleger immer an den interessanten Entwicklungen partizipieren. Die Technologie-Branche war zwar auf den ersten Blick in der E.G-Strategie nur mit 3 % über einen spezialisierten Investmentfonds vertreten, eine Durchschau über alle eingesetzten ETFs und Aktien-Fonds ergibt jedoch eine Gewichtung der Technologiebranche von ca. 13 %. So kann diese Strategie auch die guten Performanceleistungen dieser Branche abbilden. Die Technologiebranche nahm kürzlich im S&P-500-Index einen Anteil von über 20 % ein, der dessen gesamte Performance erklärte.
Ohne diesen Anteil würde dieser maßgebliche US-Aktienindex im Minus notieren. Die Anlagestrategen, die sich dieser Vorgehensweise verschrieben haben, können nun entspannt verfolgen, wie das Geschehen weitergeht, denn selbst wenn eine Tech-Aktie sich halbiert, wird das die Gesamtperformance nicht sehr stark beeinflussen, da ein Rotationswechsel in sogenannte Value-Aktien diesen Einfluss wieder ausgleichen hilft. Dieser Rotationswechsel hat sich in den vergangenen Wochen angedeutet. Wie erfolgreich diese Strategie ist, beweisen die aktuellen und historischen Performancezahlen. In diesem schwierigen Jahr 2020 befindet sich die Performanceleistung der E.G-Aktienstrategie zwar immer noch leicht im negativen Bereich, liegt jedoch aktuell ca. 4 % vor der Vergleichsbenchmark, die sich aus internationalen Aktienindizes zusammensetzt. Und dabei sind alle Kosten berücksichtigt, die bei einer Benchmark per se ja nicht anfallen. Seit Auflage des vermögensverwaltenden E.G-Aktienfonds im Jahr 2007 konnte die Benchmark ebenso geschlagen werden wie seit Einführung dieser erfolgreichen Diversifikationsstrategie Ende 1994. Für langfristig orientierte Anleger ist diese auf Umsicht und Ausgleich der internationalen volatilen Marktentwicklungen ausgerichteten Strategie die wohl am meisten sinnstiftende und geeignete Anlagelösung. Insbesondere vor dem Hintergrund der immer noch schwelenden und sich wieder verstärkenden Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Belastungen für die verschiedenen Volkswirtschaften.