In den Supermärkten und Kaufhäusern halten Weihnachtsgebäck und -artikel jedes Jahr früher Einzug. So hat man zumindest das Gefühl. Das positive Gefühl, das viele Investoren beim Anblick ihrer bisherigen Jahresperformance durchströmt, könnte diesen auch erhalten bleiben. Der jüngst veröffentlichte ifo-Geschäftsklimaindex hat zum dritten Mal in Folge eine leicht steigende Tendenz gezeigt. Zwar eher auf tiefem und seitwärts geneigtem Niveau, aber sowohl die Lageeinschätzung als auch die Geschäftserwartung der 9.000 befragten Unternehmensvertreter zeigen nach oben. Deshalb wachsen die Konjunkturbäume noch nicht in den Boom-Himmel, aber eine Bodenbildung der Konjunktur ist geschafft. Das befürchtete Abstürzen in eine deftige Rezession dürfte in Deutschland somit vermieden werden, was auch schon das leichte Gesamtwachstum im dritten Quartal bewiesen hat. Nicht die Industrie oder der Maschinenbau, die ja in der Tat seit über einem Jahr in rezessiven Tendenzen gefangen sind, sind dafür verantwortlich, sondern der Konsum. Insbesondere der private Konsum funktioniert noch prächtig, da die maue Wirtschaftslage noch nicht am Arbeitsmarkt angekommen ist. Die neuen GfK-Konsumklima-Zahlen zeigen ebenfalls an, dass die Konjunktur- und Einkommenserwartungen beim deutschen Konsumenten im November gestiegen sind. Dies bedeutet, dass das Weihnachtsgeschäft zur Zufriedenheit aller ausfallen dürfte. Ob wirklich für alle, bleibt abzuwarten, denn der Anteil des Onlinehandels wird wohl weiter steigen. Und viele alteingesessene Präsenzhändler werden noch größere Sorgenfalten auf der Stirn bekommen.
Sollte wirklich noch ein (Teil-)Deal der USA mit China im nicht enden wollenden Handelsstreit erzielbar sein, dürften die aktuellen Aktienkursniveaus bis zum Jahresende Bestand haben. Dann kann die Vorfreude auch in wirkliche Weihnachtsfreude und zusätzlich in ausgelassene Silvesterstimmung münden.